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  • pascalewalker

Weltcup II Poznan (Polen)

Meine erste richtige internationale Medaille auf Eliteniveau! Was für ein schönes Erlebnis, welches definitiv Lust auf mehr macht.

Doch jetzt mal von Anfang an:

Die Reise war deutlich länger als geplant, denn genau an dem Morgen als wir hätten fliegen sollen, fiel die Flugsicherung aus und unser Fug wurde gestrichen. So musste um sieben Uhr früh eine schnelle Notlösung her. Aus ca. zwei Stunden Flug wurde so eine zwölfstündige Autofahrt in Minibussen. Doch wir liessen uns nicht aus dem Konzept bringen und so nahmen wir die ganze Situation mit Humor. Wir wussten, dass wir nach dem vorhergegangenen Testwochenende definitiv genug Vorbelastungen gefahren waren, um perfekt performen zu können.

In Poznan angekommen, hatten wir noch einen Trainingstag vor uns. Diesen wollten wir gut nutzen, um unsere neue Kombination heisszufahren, die sich am Wochenende zuvor herauskristallisiert hatte. Anstelle von Fabienne Schweizer sass nun Lisa Lötscher im Boot. Allerdings lief es nicht gleich so, wie wir es uns gewünscht hatten, so dass die Stimmung im Boot am Ende des Trainings dem Gefrierpunkt nahe war.

Doch auch dadurch liessen wir uns nicht aus der Ruhe bringen. Am Morgen vom Vorlauftag waren alle bereit und motiviert, alles zu geben und für die direkte Finalqualifikation zu kämpfen. Bei neun gemeldeten Booten gab es zwei Vorläufe, bei welchen die ersten beiden Boote direkt ins A-Finale kommen würden und die restlichen sich noch über den Hoffnungslauf qualifizieren konnten. Wir zeigten ein tolles Rennen und konnten einen Vorlaufsieg feiern. Ich würde sagen, es war eines der besten Rennen, dass ich je gefahren bin. Ich glaube, ich hatte über die Strecke sogar ein Lachen im Gesicht. Wir waren perfekt aus dem Start gekommen und hatten uns direkt nach den ersten fünf Schlägen an die Spitze gelegt. Diese Position gaben wir zu keinem Zeitpunkt im Rennen mehr her. So konnten wir mit einer relativ niedrigen Schlagzahl und langen kräftigen Schlägen den Sieg einfahren. Mit einem Vorlaufsieg und direkter Qualifikation steigen doch auch die Erwartungen, jetzt hiess es Ruhe bewahren und nicht nervös werden für das Finale.

Am Sonntag jedoch merkte man uns die Anspannung an, wir waren definitiv nervös. Das Einwärmen vor dem Rennen war stressiger, alle reagierten intensiver auf gewisse Dinge und wir mussten noch mehr aufs WC als sonst. Die sieben Minuten am Start dauern so lange, wenn man nervös ist… Doch endlich kam das rote Lämpchen und kurz darauf auch das grüne. Es ging los! Zum ersten Mal starteten wir in einer der Mittelbahnen (Favoritenbahnen) und wir zeigten, dass wir diese Bahn verdient hatten. Denn wir belegten fast über das ganze Rennen hinweg den dritten Platz und vermochten uns gegen alle Angriffe der anderen Boote zu wehren, so sehr, dass wir den vorderen Booten sogar auffuhren. Wir kamen in den letzten 500m immer näher und setzten Platz eins und zwei mächtig unter Druck. 30 Meter vor der Ziellinie schoben wir unseren Bugball vor die Holländerinnen, welche bis dahin den zweiten Rang belegten, worauf diese einen Krebs zogen und wir den Abstand so noch etwas vergrössern konnten. Nur die Olympiasiegerinnen aus China waren vor uns, doch auch der Abstand zu dieser Crew war noch mehr geschrumpft. Unser erster Podestplatz auf Eliteniveau und dann noch Silber! Wir waren alle super zufrieden und zeigten ein sehr kämpferisches Rennen.

Ich bin definitiv nicht mit der Erwartung eine Medaille zu gewinnen an diesen Wettkampf gereist, umso schöner ist dieser Erfolg für mich!




A-Final
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Vorlauf-Poznan
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